Die „unterwegs-Zufriedenheit“

Persönliche Überzeugungskraft hängt zusammen mit einem guten Selbstvertrauen. Diese Faktoren werden gestützt durch eine Grundzufriedenheit mit uns selbst – und der alleinige Fokus auf die Zielerreichung, ich nenne es die „Ziel-Zufriedenheit“, boykottiert unser Selbstvertrauen. Ich erkläre dir diese Misere stelle dir vor, wie die Idee der „unterwegs-Zufriedenheit“, dich vor dieser Denkfalle schützt und sogar zusätzlich deine Überzeugungskraft sogar stärkt. 
Ziele haben ist wichtig: Klarheit darüber wann und wie wir Themen endlich angehen wollen macht absolut Sinn. Ebenso gut und richtig ist es Zwischenziele zu haben damit wir erkennen, wie weit wir schon gekommen sind. Doch das Streben nach Zielerreichung hat eine Schattenseite, die viele nicht im Blick haben und die unsere Motivation und Zufriedenheit gefährdet.

 Die „Ziel-Zufriedenheit“

Wenn ich ein Ziel erreicht habe, bin ich zufrieden – klar. Nennen wir diesen Zustand die „Ziel-Zufriedenheit“. Aber den ganzen Weg bis dahin war ich (noch) nicht zufrieden. Wenn wir uns jetzt klarmachen, dass das ist der Hauptteil der Zeit ist, sehen wir das Problem. Wenn wir nur im Status der „Ziel-Zufriedenheit“ wohlfühlen und zufrieden sind, ist das ein kleiner Anteil der Gesamtzeit. Denn wenn ich das Ziel erreicht habe, feiere ich es eine kurze Zeit und anschließend? Genau: ich stecke mir ein neues Ziel und es geht von vorne los. So passiert es, dass wir die meiste Zeit auf dem Weg zu unseren Zielen und damit auf dem Weg zu unserer Zufriedenheit sind – aber den Status „zufrieden“ selten erreichen. Das kostet Selbstvertrauen und Lebensfreude. 
Zu all dem passiert es auch, dass sich ein Ziel gar nicht so gut anfühlt wie gedacht – etwas, das die Psychologie schon lange erkannt hat: äußere Belohnungen als Zufriedenheitsquelle halten nicht lange vor.

Gefühle ändern – geht das überhaupt?

Was können wir also tun, damit sich die sinnvolle Methode sich Ziele zu stecken nicht langfristig auf die Zufriedenheit mit uns selbst sabotiert? Du hast es sicher schon erkannt: wenns dir gelingt schon den Weg zum Ziel zu genießen, dann hängt deine Zufriedenheit nicht von einer externen Belohnung ab sondern von einem inneren Zustand – einen, den du kontrollieren kannst. Wichtig ist also, auch schon den Weg zum Ziel so zu gestalten, dass er sich gut anfühlt.
Leicht gesagt, wirst du dir denken, denn auf unsere Gefühle haben wir nur begrenzt Zugriff. Oft kommt jetzt ein weiterer innerer Saboteur zum Zug: die innere Stimme, die fixe Idee vom unabänderlichen Wesenskern die dir sagt „ich bin halt so, so fühle ich und das lässt sich nicht ändern“. Lass dich davon nicht täuschen: es ist lange aus der psychologischen Forschung bekannt und auch durch Ergebnisse der Gehirnforschung belegt: den einen, für immer festgelegten Persönlichkeitskern auf den du für immer festgelegt bist gibt es nicht. Du, dein Gehirn und deine Gefühle gegenüber anderen Menschen und Situationen sind flexibel und in stetiger Veränderung begriffen.
Andererseits geht das nicht auf Knopfdruck. Zur Wahrheit auch, dass sich nicht über Nacht ändern lässt, was wir über Monate und Jahre geglaubt und getan haben. Der Weg zu einem neuen Gefühl wie der „unterwegs-Zufriedenheit“ ist ein Prozess der Zeit und regelmäßiges Training benötigt.

Turbo für Veränderung: Genuss-Gefühle

Wie kannst du schnell von der „Ziel-Zufriedenheit“ zur „unterwegs-Zufriedenheit“ kommen und damit dein Selbstbewusstsein und -vertrauen stärken? Eine super Methode zu mehr „Zufriedenheit auf dem Weg“ ist, sich mit der neuen Situation pudelwohl zu fühlen. Denn dann geht es nicht um verstandesmäßige Disziplin die uns auf dem Weg hält sondern um den Wunsch nach Genuss und Wohlbefinden – du kannst dir denken dass der wesentlich mehr Kraft hat.
Mach dir, wenn du deine Ziele erstellst, immer auch über deinen persönlichen Stil bezogen auf die anstehende Aufgabe Gedanken und mache pläne wie du den Weg zum Ziel auf deine individuelle Art gestalten kannst.
– so sind Stellschrauben, die Aufgabe auf deine individuelle Art und Weise zu erledigen?
– wie wirkt sich diese auf deine Arbeitsweise aus?
– wie wirkt sie sich in der Kommunikation mit anderen Beteiligten aus?
– welche Außendarstellung der Aufgabe ist authentisch
– sind deine Werte in Einklang mit der Zielsetzung, warum?
Stelle dir diese und ähnliche Fragen, wenn du deine Ziele definierst. Was wird passieren? Du gewinnst eine klare Vorstellung von der Arbeit am Ziel und freust dich auf die verschiedenen Stationen, die durch deine Vorarbeit so gestaltet sind, dass du dich mit der Arbeit wohlfühlen wirst. Die Grundlage für die „Ziel-Zufriedenheit“ ist gelegt.
Überzeugungskraft wird ebenfalls gestärkt
 
Dieses Vorgehen ist ein Weg für mehr Zufriedenheit („unterwegs-Zufriedenheit“ statt „Ziel-Zufriedenheit“) innerhalb deiner Aufgabenerledigung und dazu noch ein echter Verstärker für deine überzeugende Kommunikation. Logisch denn du erreichst nicht nur mehr Zufriedenheit und Freude bei dem was du tust, was man dir anmerkt. Außerdem zeigst du durch deinen persönlichen Stil bei der Arbeit noch individueller, authentischer und klarer wer du bist – was in deine persönliche Ausstrahlung einzahlt.